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Seine Maschine legte den Grundstein für die moderne, rasante Entwicklung des Drucks. Rund sechs Jahre nach Gutenbergs Erfindung folgte der erste Kupferstich, der unter anderem genutzt wurde, um Bücher mit Illustrationen zu versehen.
Steindruck ist das älteste Flachdruckverfahren. Zu Ende des 18. und Beginn des 19. Jahrhunderts fand die Lithografie erstmals Verwendung und damit ist es das erste Flachdruckverfahren der Welt. Als Druckvorlage diente ein flachgeschliffener Lithografiestein, der die fetthaltige Farbe an den nicht zu bedruckenden Bereichen abweist. Lithografie kam bei der Herstellung von Noten, Schriften, Plakaten und Landkarten zum Einsatz. Lange Zeit blieb das Verfahren die praktikabelste Möglichkeit, farbig zu drucken. Ein weiterer Triumph für den Buchdruck war zu Anfang des 19. Jahrhunderts der erstmalige Einsatz einer Zylinderdruckmaschine oder Schnellpresse, die mehr Arbeitsschritte selbstständig ausführte als zuvor verbreitete Druckmaschinen.
1843 erfand Richard Marsch Hoe die Rotationsdruckmaschine, 1863 wurde die Technik um Rollenpapierzufuhr ergänzt. Sowohl die Druckfläche als auch das Papier lagen auf Zylindern auf, wodurch ein höherer Druck ausgeübt werden konnte. Wegen der stark erhöhten Produktionsgeschwindigkeiten gilt der Rotationsdruck als eine der bedeutendsten Innovationen der industriellen Revolution. Die Druckerpresse ist nicht die einzige wichtige Erfindung für Drucktechnik, die aus Deutschland stammt: 1885 erfand Ottmar Mergenthaler die Linotype, die den Zeitungsdruck stark vereinfachte. Das komplexe Verfahren ermöglichte es, die Matrizen maschinell in einer Zeile anzuordnen. Das sorgte für eine geraume Zeitersparnis gegenüber der bisher üblichen Monotype, bei der erst separat ein Lochband hergestellt und anschließend jede einzelne Type aufwändig zu einem Block zusammengestellt werden musste. Das Verfahren wurde erst mit dem Aufkommen digitaler Verfahren, etwa dem Desktop-Publishing in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, abgelöst. 1907 folgte die Erfindung des Offsetdrucks, der noch heute für große Auflagen eingesetzt wird. Erstmals konnte nicht nur auf Papier, sondern auch auf andere Materialien wie zum Beispiel Blech gedruckt werden. Erst seit 1993 gibt es den heute so verbreiteten Digitaldruck. Es wird keine statische Druckform benötigt. So lassen sich kostengünstig auch kleine Auflagen drucken. Strenggenommen begann seine Geschichte bereits 1938 mit der Erfindung der Elektrofotografie. 1950 kam die erste Kopiermaschine auf den Markt, die ebenfalls Grundzüge des Verfahrens anwendete. Der Erfolg blieb allerdings aus. Erst in den Neunzigern wurden die ersten digitalen Farb-Produktionsmaschinen vorgestellt, wie wir sie heute kennen. Bis Anfang der Achtziger blieb Drucken ausschließlich eine Industrietechnik, da die Geräte zu teuer für Büro und Privathaushalte waren. Das änderte sich erst mit der Erfindung von Nadel-, Laser- und Tintenstrahldruckern. Die Lasertechnologie wurde bereits Anfang der 70er entwickelt. Der erste, noch immer recht teure Laserdrucker im Haushaltsformat wurde 1982 von Canon auf dem Markt gebracht. Rund zehn Jahre später hatten sich die Haushaltsdrucker zum Massengerät gemausert. Kein Druckverfahren macht derzeit mehr Schlagzeilen als der 3D-Druck, mit dem Alles von Fahrzeugbauteilen bis hin zu Spenderorganen gedruckt werden soll. Schon seit seiner Erfindung 1984 gilt er als der große Hoffnungsträger für die individualisierte Herstellung verschiedenster Produkte. In der Industrie wird die Technik teilweise bereits routinemäßig angewendet, trotzdem steht die Methode noch am Anfang und lässt viele Möglichkeiten offen. Im Gegensatz zu den anderen Innovationen der Drucktechnik steht 3D-Druck außerdem nicht in Konkurrenz mit anderen Druckmethoden.

Wie sieht die Zukunft aus? Die Geschichte des Drucks geht weiter! Besonders den Digitaldruck erwarten weitere Innovationen. Die Anwendung des Verfahrens schon heute zunehmend günstiger und lohnt sich zunehmend auch für größere Auflagen. Ein weiterer Innovationstreiber der Druckbranche ist der Fokus auf umweltschonendes Drucken. Dank neuer Tinten schneidet beispielsweise der Latexdruck in dieser Hinsicht sehr gut ab. Neben stromsparenderen Geräten und weniger Schadstoffen in Tinten verbessern sich die Möglichkeiten, Papier zu recyclen. Letzteres stellte bisher bei der Verwendung von UV-Tinten eine Herausforderung dar. Mit dem Vormarsch von digitalen Medien wird in manchen Bereichen deutlich weniger gedruckt – eine Welt ganz ohne Druck ist dennoch kaum vorstellbar.  Zurück
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